Mittwoch, 22. August 2012

Pangani Lutheran Children Centre


Nachdem wir mittlerweile schon 3 Wochen in Kenia sind und unsere Arbeitsstelle noch nie gesehen haben, wurde das in den letzten zwei Tagen nachgeholt. Miriam ist mittlerweile in ihr Projekt nach Voi aufgebrochen und auch Lisa musste zurück nach Deutschland. Plötzlich kam uns das Haus ganz schön leer vor, doch einsam haben wir uns nicht gefühlt, denn wir hatten dafür immer einen Haufen Mädels um uns.
Landschaft um die Häuser in Ongata Rongai
Gestern hat uns unsere Chefin Mary nach Ongata Rongai mitgenommen, dort ist das neue PLCC-Haus gebaut worden und wird auch noch weiter gebaut. Ongata Rongai ist ein Vorort von Nairobi und weist nichts mehr von der lauten, versmokten Hauptstadt auf.
Im Gegenteil: riesige Wiesen bieten den Panganimädchen sehr viel Platz zum Spielen und die vier Häuser sind sehr schön und liebevoll eingerichtet – ein richtiges kleines Paradies für die Mädchen.
Im Moment leben dort 36 Mädchen und 3 Mamas (12 Mädchen pro Haus, immer in Viererzimmern), dieses Jahr sollen auch in das letzte Haus die jetzigen Homecups (die „neuen“ Panganimädchen, die immer das erste Jahr noch im PLCC in Nairobi sind) ziehen, wenn im Januar deren Nachfolger kommen.
Jacki und ich mit den Mädels im Orange House (Ongata Rongai)
Wir wurden in Ongata Rongai superlieb begrüßt, sowohl von den Hausmamas, die extra ein besonderes Essen gekocht haben, als auch von den Mädchen, die total viele Tänze und Lieder für uns einstudiert und sogar eine Modenschau vorgeführt haben. Es war ein wirklich schöner Nachmittag und wir waren fast ein bisschen traurig, dass das schöne große Center nicht unser Arbeitsplatz ist. Wir freuen uns jedenfalls jetzt schon auf das am Montag startende Camp, wo wir dann alle Mädchen wiedersehen!
Den Tag heute haben wir im PLCC verbracht, unser eigentlichen Arbeitsstelle. Hier ist deutlich weniger Platz vor allem zum Laufen, dafür ist es relativ nahe an unserem Haus und der Innenstadt und somit gut zu erreichen.
Mittagessen im Panganicentre
Eigentlich wohnen im Center nur die Homecups und ein paar der älteren Mädchen, die – wenn keine Ferien sind – tagsüber jedoch alle in der Schule sind. Jetzt in den Ferien kommen aber auch viele andere PLCC-Mädchen tagsüber ins Center, um zu spielen und zu essen. Auch hier wurden wir superlieb empfangen und hatten einen tollen Tag!


Montag, 20. August 2012

Nairobi


Ich bin täglich wieder von der riesigen Vielfalt der Stadt beeindruckt. Wie jedes Viertel anders aussieht und andere Bewohner hat. Es liegen Welten zwischen Stadtvierteln wie Karen oder Westland, die über riesige Grundstücke und Häuser – meistens noch aus der Kolonialzeit – verfügen, die dazu meistens eingezäunt und bewacht sind, und den beiden größten Slums Kibera und Mathare, in denen Blechhütte an Blechhütte steh, kaum Gassen dazwischen vorhanden sind und trotzdem Tausende von Menschen wohnen. 
Auch für uns war es fast schon ein kleiner Kulturschock unser gewohntes Viertel Buru Buru für ein Wochenende gegen das schon viel westlicher aufgebaute Westland zu tauschen, da unsere Mentorin uns zu sich eingeladen hat.
In unserer Straße – und generell fast überall in Nairobi – tummeln sich tausende kleine bunte Stände, meistens aus Wellblech oder Holz gebaut und dann sehr bunt angemalt. Von Frisören über Schneider bis hin zu Pflanzenverkäufern lässt sich alles an der Straße kaufen. Auch in Westland kann man alles bekommen, jedoch gibt es zu den kleinen Ständen auch mehrere große Shoppingcenter, in denen man sich plötzlich sowohl vom Ambiente als auch von den Menschen um sich herum eher wie in Europa oder Amerika fühlt.
Doch Nairobi ist nicht nur schwarz und weiß oder arm und reich und hat auch nicht nur zwei Seiten sondern eher hundert, die wir selbst noch nicht mal annähernd gesehen haben und so immer noch häufig von Stadtteilen überrascht werden.
Fotos können das, was Nairobi ausmacht, kaum ausdrücken. Doch ich versuche mal, mit ihnen einen kleinen Eindruck zu geben: 


Der Weg zum Haus unserer Mentorin Dorothea - rechts ein wunderschöner riesiger Wald!

Im Art Caffee in einer der Shoppingmalls in Westland - man fühlt sich fast wie zuhause :-)

Stau im Viertel Eastleigh - so oder so ähnlich sehen die Straßen morgens und nachmittags fast immer aus.


Der Blick auf die Hochhäuser der Innenstadt

Kleine Märkte findet man an fast jeder Straße

Innenstadt (wahrscheinlich eine Bank)

Straßen in Eastleigh

Baugerüste erstaunen uns jedes Mal wieder :-)

Unser Viertel Buru Buru (morgens an der Bushaltestelle)

In der Innenstadt von Nairobi


Sonntag, 12. August 2012

Waschtag..




..in Nairobi ist leider nicht ganz so einfach wie in Deutschland. Zuhause packe ich meine Wäsche einfach in den richtigen Korb und muss mir höchstens mal ein „Das T-Shirt hattest du doch erst 2 Tage an“ anhören, hier sieht das alles etwas anders aus.
Da seit gestern Lisa, auch eine ehemalige Freiwillige des PLCC – also sozusagen unsere Vorvorvorgängerin J -, bei uns wohnt, hat sie uns gleich das Waschen gezeigt.
Was wir gleich zu Anfang feststellen mussten: Waschen mit der Hand ist
1.       Sehr viel schädlicher für die Klamotten als Maschinenwäsche
2.       Verbraucht sehr viel mehr Wasser als Maschinenwäsche

Das kommt daher, dass man erstmal einen ganzen Eimer voll mit lauwarmen Wasser braucht (heißes wäre natürlich besser für die Flecken, aber schädlicher für den Stoff), in dem man dann so ungefähr 4-5 Teile mit Waschpulver einseift. Um die Seife dann nach dem „stundenlangen“ (ist gelogen, aber die Arme fühlen sich trotzdem so an) Einreiben wieder aus den Sachen rauszubekommen, braucht man dann nochmal 2-3 Eimer kaltes Wasser – ein immenser Verbrauch, vor allem, wenn man viel zu waschen hat.
Aber wir waren guter Dinge und haben danach sogar noch voller Elan mit Lisas Hilfe das ganze Haus geputzt J

Mittwoch, 8. August 2012

Tunajifunza kiswhahili...

...oder auch: Wir lernen Suaheli, denn das ist zur Zeit unsere Tagesbeschäftigung.
Morgens um 7 starten wir den Tag mit Frühstück, um pünktlich um halb 8 an der Straße zu stehen.
Die Schule fängt zwar erst um 9 an, aber man kann sich nicht immer sicher sein, ob und wann die Busse kommen. Übrigens man steht wirklich an der Straße, nicht etwa an einer Haltestelle. Davon gibt es zwar auch ein paar, aber 90% der Busstopps kamen wohl so zustande, dass sich einfach eine Menschenmenge dort hingestellt und stoisch gewartet hat :-) Wenn man also in die Innenstadt fährt und an den Straßen eine Ansammlung von Menschen sieht, kann man sich sicher sein: Bushaltestelle!
Die Busse haben untereinander auch noch einen starken Konkurrenzkampf. Wenn wir nach Hause fahren und die Nummer 23 oder 58 suchen, schließlich endlich gefunden haben und einsteigen wollen, passiert es leicht, dass ein Nachbarbusmensch auf uns zuläuft, unsere Hände nimmt und uns in seinen - ja soviel besseren Bus - stecken will. Wir lernen hier wirklich langsam "Nein" zu sagen.
Zudem sind die Busse und Matatus generell auch sehr eigen, versuchen immer den Stau zu umgehen und lassen uns so gerne jeden Tag an einer anderen Stelle der Innenstadt raus, so werden wir aber kleine Stadtkenner und bahnen uns unseren Weg.
Wenn wir nachmittags gegen 17:00 nach Hause kommen ist außer kochen und Lernzetteln schreiben - und an die Wand kleben - auch nicht mehr viel zu machen, da es in Kenia ab ca. 18:00 schlagartig (!) dunkel wird, eine Dämmerung gibt es nicht wirklich.
Dafür hoffen wir nach den zwei Wochen "Intensivkurs" Suaheli ein wenig mehr zu beherrschen :-) Ninataka kusema kiswhili (ich möchte Suaheli sprechen können). Denn auch wenn man in Nairobi wirklich überall mit Englisch durchkommt, macht es Spaß, die Sprache zu sprechen.
Unsere Lernzettel von Montag - dem ersten Schultag - mittlerweile kamen noch einige andere dazu! :-)

Sonntag, 5. August 2012

Impressionen...


Miriam beim Haus von Dorothea, direkt gegenüber ist ein riiiiesiger Wald, mitten in der Stadt! Affen und andere Tiere inklusive, wir haben uns schon vorgenommen, ihn bald zu erkunden!


Jacki und ich mit unseren Nachbarinnen vor der Kirche, bei deren Gottesdienst wir heute waren. Der Gottesdienst war komplett auf Englisch und von den Jugendlichen der Gemeinde gemacht, mit sehr viel Gesang :-)! Hier wurde der Wein beim Abendmahl übrigens aus Minibechern - als würde man Kurze trinken - serviert.

Nach der Kirche gab es noch Tee für alle Mitglieder der Gemeinde, das war total nett, weil die Kenianer sehr gastfreundlich sind und wir so viele Menschen kennen lernen konnten.


Ich vermisse meine ganzen Tiere ja und es ist schrecklich, wenn man im Auto oder Bus sitzt und auf der Straße Händler mit Babyhunden oder -katzen zum verkaufen rumlaufen..dafür wurde heute "Aldi", der Hund der deutschen Gemeinde, ordentlich durchgeknuddelt!


Auf der Rückfahrt von Dorotheas Haus - wie könnte es anders sein - Stau :-)
Kenia besteht aus Stau, viel gruseliger ist jedoch die Fahrweise der Autos. Besonders bei Kreiseln wird jede Vorfahrtsregeln missachtet...wer als erster motiviert losfährt oder das größere Auto hat, der hat auch Vorfahrt. Oft denken das beide Autos gleichzeitig und dazu laufen noch 3-4 Menschen ohne zu gucken über die Straße ..und wir bekommen immer fast einen Herzstillstand!


Gestern haben wir das erste Mal Zuckerohr gegessen, total witzig, kann man am Straßenrand unglaublich günstig kaufen. Es wird dann vor deinen Augen in kleine Stücke geschnitten und dann darf man  munter drauf rumkauen. Schmeckt lecker aber gewöhnungsbedürftig und am Ende hat man das Gefühl mehr Müll (rechts im Glas) zu haben als vorher Zuckerrohstückchen :-)

Samstag, 4. August 2012

Erstes Lebenszeichen!


Hallihallo ihr Lieben!

Ich bin mittlerweile schon seit drei Tagen in Kenia und finde, es ist an der Zeit, mich auch hier mal wieder zu melden. Mir geht es supergut, die Menschen, die wir bis jetzt getroffen haben, kümmern sich total lieb um uns und helfen uns, wo sie können. Besonders Mary, unsere Chefin und gleichzeitig Nachbarin, und Susan, eine Socialworkerin vom PLCC, nehmen sich sehr viel Zeit, um uns Dorfkinder ins Stadtleben zu integrieren. Doch es ist nicht nur Nairobi selbst mit seinen unzähligen Autos und Bussen, die ohne jede Rücksicht über die Straßen rasen, sondern auch viele andere Dinge, die uns gerade am Anfang ungewohnt erscheinen.
Plötzlich läuft der Strom über prepaid, Wasser muss gekocht und gefiltert werden und wir müssen mit den Matatubussen fahren, um andere Teile von Nairobi zu erreichen. Aber wie gesagt, wir werden tatkräftig von allen untersützt und so sind Jacki und ich sind zuversichtlich, dass wir in den nächsten Jahr kleine Nairobikennerinnen werden – wir hoffen es zumindest J
Mit Jacki meiner Mitfreiwilligen aus Bayern verstehe ich mich zum Glück total gut! Wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja auch mal bei ihrem Blog reinschauen  -> jacki-nairobi.blogspot.de
Arbeiten müssen wir noch nicht, wir werden ab Montag erstmal einen zweiwöchigen Sprachkurs haben, bevor unsere Arbeit im PLCC mit dem jährlichen Ausflug ins Camp beginnt, wir sind supergespannt auf Zeit, ich werde dann bestimmt auch hier viel zu berichten haben.
Zur Zeit wohnen wir noch zu dritt in unserer kleinen Wohnung, weil Miriam, eine andere Freiwillige vom ZMÖ, meiner Entsendeorganisation, auch an dem Sprachkurs teilnimmt, bevor sie die Reise nach Voil zu ihrem Projekt antritt.
Dass wir zu dritt wohnen ist aber kein Problem, weil die Wohnung wirklich superschön ist, aber seht selbst… J

So das wars erstmal von mir: Allgemein gilt immer noch, ich freue mich sehr sehr sehr über jede E-Mail oder auch Briefe und wer in den Rundmailverteiler mithineinmöchte (alle 1-2 Monate schreibe ich etwas ausführlicher über die Zeit hier), schickt mir bitte eine E-Mail an jane.gerundt@yahoo.de



Die Bilder habe ich direkt vor unserer Haustür aufgenommen habe. An den Straßen tummeln sich überall kleine Stände, bei denen man für sehr sehr wenig Geld Obst, Gemüse, anderes Essen oder auch Internet, Strom und Handyguthaben kaufen kann.