Das mussten auch Janneke, Jacki und ich feststellen, als wir unser Zugticket von Nairobi nach Mombasa kauften. Schon der Bahnhof und der dazugehörig Ticketstand versetzten uns in eine andere Zeit: Es sah wirklich noch original so aus, wie man sich Häuser in der Kolonialzeit vorstellt. Wir buchten ein Abteil in der 2. Klasse samt Bett und Essen und freuten uns auf die Fahrt, die am Montag, den 04.02., von 19:00 bis 10:00 dauern sollte.
Da jedoch nicht nur der Bahnhof sehr sehr alt aussieht, sondern auch an dem Zug wohl seit ca. 100 Jahren nichts verändert wurde, klappte das alles nicht so ganz. Am Tag davor erhielten wir die Nachricht, dass wir nicht wie geplant um 19:00 sondern um 23:00 losfahren würden. Wir sollten aber trotzdem schon um 21:00 am Bahnhof sein und da standen wir dann und...warteten. Ich weiß bis heute nicht, warum wir die zwei Stunden vorher da sein sollten, zwar lernten wir eine große deutsche Reisegruppe kennen, die echt nett war, aber unsere Müdigkeit machte das Warten nicht leichter. Wir wurden irgendwann so paranoid, dass wir jedes Autolicht aus der Ferne für unseren Zug hielten, der sich dann letztlich aber erst um 22:55 erbarmte einzufahren.
Um 7:30 wurde das jedoch durch die bekannte Glocke unterbrochen: Frühstückszeit! Seehr britisch lachten mich Bohnen, Würstchen, Ei und Toast an. Und ein Kaffee, der aber dank altbekanntem Ruckeln eher auf der Untertasse landete als in meinem Mund. Beim Frühstück unterhielten wir uns dann noch darüber, dass es ja erstaunlich gut klappt mit der Fahrt - hätten wir mal nicht machen sollen :-)!
Nachdem wir ca. eine halbe Stunde das Umland erkundet hatten und in der Sonne starben, verkrochen wir uns wieder in unseren Betten und versuchten zu schlafen ohne uns viel zu bewegen, weil man da immer merkte, wie verschwitzt und eklig man ist. Tatsächlich ging es dann nach 2 1/2 Stunden auch weiter und wir bekamen als Entschädigung sogar noch ein kostenloses Mittagessen. Wobei ich mich eher über das eiskalte Wasser freute :-)
Gegen 18:00 erreichten wir nach 21 Stunden Fahrt mit 8 Stunden Verspätung Mombasa, winkend standen wir und unsere Nachbargruppen alle klischeemäßig am Fenster und staunten über Wellblechhütten und Hochhäuser vor dem Wasser des indischen Ozeans.
Am Bahnhof angekommen, suchten wir uns schnell ein Taxi und es kam uns vor wie im Himmel, als unser Hotel nicht nur kalte Duschen sondern auch einen Pool hatte.
Fazit: Zugfahren in Kenia ist Abenteuer, sollte jeder mal gemacht haben, aber irgendwann ist auch gut!
Ein bisschen Lamu:
Ein bisschen Lamu:
Autos passen durch die kleinen Gassen nicht :) |
wunderschöne Strände.. |
und der indische Ozean |