Freitag, 23. November 2012

Daytrip!


Die Zeit rennt unglaublich schnell und obwohl es in Kenia zu Weihnachten keinen starken Wetterunterschied gibt und höchstens wärmer wird, stehen große Veränderungen an. Unsere jetzigen Homecups beenden nämlich ihre Zeit im Pangani mit uns. Die meisten von ihnen werden im Januar nach Ongata Rongai gehen und dort offizielle Schulen besuchen. Unsere Zeit als Lehrer und Freizeitgestalter dieser Mädchen endet also und was steht an jedem Ende? Richtig ein großer Daytrip J

Der fing mit einigen Komplikationen an:
-Eigentlich sollte er schon letzte Woche Freitag stattfinden,wurde dann auf diese Woche Montag und dann letztendlich doch auf heute (Freitag) verschoben
-Unser Fahrer sollte um 10:00 Uhr im Pangani sein, damit wir viel Zeit haben..er kam um 12, aber nachdem wir uns mit 14 Leuten in das 8-Plätzeauto von Mary gequetscht haben und der Motor gestartet wurde, war die Warterei vergessen.
Das Warten wiederholte sich dann jedoch in dem nairobitypischen Stau, für unsere Mädchen war aber sogar der ein Highlight: Autos, Menschen und sogar Flugzeuge – das Geschrei war groß! Nach ca. 2 Stunden Fahr und Stau wurde es aber nicht nur langsam eng und warm im Auto, wir bekamen auch alle Hunger
Zum Mittagessen hielten wir also in einem Fastfoodrestaurant und bekamen strahlende Gesichter der Kinder als Dankeschön für ein Pommes-Hühnchen-Soda-Menü. Als wir dann gegen 15:00 alle rund und voll waren, machten wir uns auf dem Weg ins „Animal Orphanage“. Wir hatten zwar nur kurz Zeit, in die Gehege der Löwen, Hyänen, Affen, Leoparden und Zebdonk (eine Mischung aus Zebras und Esel) zu gucken, aber genossen haben wir es alle. Die Kinder schwankten zwischen einer unglaublichen Begeisterung (noch nie hatten sie diese Tiere gesehen!) und einigen Panikanfällen J

Nach ungefähr einer Stunde Tiervisite war es dann leider schon wieder Zeit, nach Hause zu fahren..aber unsere Mädchen waren superglücklich und man hörte nur überall „Asante walimu!“ (Danke Lehrer!) 


Donnerstag, 22. November 2012

Tschüß Blond!

Blond sein bringt einen in Kenia nicht nur viele Vorteile (s. http://jacki-nairobi.blogspot.com/), sondern auch generell viel Aufmerksamkeit.
Vogestern entschied ich mich dann sehr spontan, das zu ändern. Eigentlich wollte ich mich im Salon lediglich mal umhören, blieb dann aber direkt da :-)

Die Veränderung ist deutlich: Als ich heute durch die Straßen ging, kam statt dem gewohnten "Hey beautiful, are you married?" ein "Heeey I can buy weed, cigarettes or mira for you if you want!!"


Montag, 19. November 2012

Einen Höllentrip...


..erlebte ich im wahrsten Sinne des Wortes am Wochenende: Ich hatte selten gleichzeitig so viel Angst und so viel Spaß wie im Hells Gate National Park. Der Ausflug war nicht nur für Jacki und mich der erste richtig geplante Kurzurlaub sondern auch gleichzeitig unser Geburtstagsgeschenk für unsere Kollegin Susan.Mit Matatu fuhren wir also früh morgens in Nairobi los – ab dem Moment waren wir mehr als froh, Susan dabei zu haben, die problemlos den Abfahrtsort der Kleinbusse fand – und kamen nach ca. 2 Stunden in Naivasha Town an. Von da aus wurde das nächste Matatu gesucht, das uns zum Hell’s Gate bringen sollte. Hierbei mussten wir zwei Dinge feststellen:
1.       In Nairobi gehen sie dank vieler Straßenkontrollen sehr human vor und quetschen höchstens 4 Leute mehr in die 14-Sitzer. In Naivasha fanden wir uns mit 23 Erwachsenen und 3 Kindern in einem Auto wieder. J
2.       Wir kamen zwar an einem großen Schild des Parks an und stiegen glücklich aus, entdeckten dann aber leider das Kleingedruckte „2 km“ … und machten uns motiviert auf den Weg!


Am Gate hatten wir unglaublich Glück und kamen beide als Residants in den Park, obwohl uns dazu eigentlich einige Dokumente fehlen, und sparten damit mal eben insgesamt 40$.


Unser Guide informierte uns dann netterweise über unsere Reiseroute: 8 km zum Gorge, wo wir dann ca. 2 Stunden wandern und klettern, anschließend die 8 km zurück zum Gate.
Er selbst wirkte sehr resigniert, als wir ihm mitteilten, dass wir weder ein Auto haben noch Fahrräder mieten können J

Da sind Zebras!
Aber wir gingen tapfer voran und wurden direkt mit einigen Besuchern am Straßenrand belohnt!  Zebras, Antilopen, Gazellen, Warzenschweine, Affen, Giraffen und Büffel gesellten sich zu uns und unser Guide Andrew musste Susan bestimmt 20 x versichern, dass sie keinen Löwen sehen wird J





Am Gorge angekommen wusste ich dann auch ziemlich bald, warum sich der Park „Hells Gate“ nennt. Andrew führte uns zu Klippen und sagte nur „da gehen wir runter“. Ich dachte, das wäre ein Scherz! Ohne Ausrüstung die Steinwandern runterwandern fand mein Gehirn nicht so schön und auch Andrews Standartsatz „No no, this is a very easy part“ half mir wenig. Susans ging es genauso und so mussten Jacki und Andrew sehr viele „Seriously, I can’t!“ anhören, als wir andauernd Steine nach oben oder unten überwinden mussten.

Unten angekommen & alive  :-)

Hoch und runter, immer wieder :-)

Tapfere Kletterer, ganz müde
Letzlich schafften wir aber jede Hürde, ich bin nur einmal gefallen (Andrew klettert immer als erstes runter und fing mich auf) und wir waren mehr als stolz, als wir mit zitternden Beinen das Ende des Höllentrips erreichtern. Belohnt mit der dramatischen Landschaft und unserem eigenen Lob aufeinander J


Nach der Gorge-Wanderung, müde aber glücklich!
Belohnt wurden wir nach 2/8 km Rückweg auch mit einem Auto, was uns wie ein Lebensretter in der Wüste vorkam, denn unsere Beine sagten eindeutig „Nein“ und waren froh, nur noch die anderen 2 km vom Gate zur Straße zurücklegen zu müssen, wo wir uns erneut in ein – nur ein bisschen gequetschtes – Matatu „setzten“, das uns zum Fischermans Camp brachte.

Denn um noch ein bisschen mehr von der wunderschönen Landschaft um Naivasha zu haben, zelteten wir direkt am Lake, was ein wirklich schöner Abschluss unseres Kurztrips war.
Wir haben noch einmal die – nur durch das Röhren der Hippos gestörte – Ruhe genossen, bevor uns Nairobi am Sonntag mit altbekannten Stau, Staub und Lärm begrüßte J

Sonntag, 4. November 2012

Wochenende?


Heißt für Jacki und mich normalerweise: Kleine Ausflüge in und um Nairobi, Menschen treffen, Besorgungen machen, putzen, waschen, schlafen und natürlich Kirche. 
 Wir mit den Großen beim Sticken
Alles, was man unter der Woche neben der Arbeit eben nicht schafft. Dieses Wochenende hatten wir dafür nicht allzu viel Zeit, denn wir verbrachten es mit 36 Mädchen in Ongata Rongai. Hier leben die meisten PLCC-Kinder auf einem wunderschönen Gelände, was wir ausgenutzt haben, denn bis Ende November müssen wir um die 200 Weihnachtskarten machen!
Und die Kleinen beim Beschreiben

(Da die Karten mit Perlensternen bestickt sind, sind sie für die meisten unserer Homecups einfach noch zu schwer und wir konnten sie nicht unter der Woche im PLCC machen  -aber  auch unsere Mädchen dürfen sich freuen, das Beschreiben der Karten fällt zum Großteil ihnen zu J. )

Das Wochenende war für mich wirklich schön, es ist zwar nochmal etwas ganz anderes, ob man 10 oder 36 Kinder um sich herumhat, aber ich habe es total genossen, auf dem schönen Gelände Rongais mit den Mädchen  zu sein. 
 Wir haben zwar nur ungefähr 40 Karten geschafft, aber dafür auch wahnsinnig viel gespielt, einige Fotos für Pawena, die Weberei des PLCCs, gemacht und besonders: viel gegessen!

Ich sollte auch Kikois präsentieren
Ein paar "Models", die die Pawenaprodukte tragen!

Im PLCC sind nämlich alle daran gewöhnt, dass Jacki und ich es einfach nicht schaffen, einen riesigen Eisberg an Reis oder Ugali zu essen, und lassen uns immer selbst auffüllen. Das sahen die Hausmamas in Ongata, die übrigens super herzlich sind!, aber nicht so wirklich ein. Sie baten uns sogar an, jedes Mal etwas anderes für uns zu kochen, weil sie Angst hatten, dass es uns nicht schmeckt. Nachdem wir ihnen erklärten, dass wir wirklich nur genau dasselbe wie sie und die Kinder essen wollen, beobachten sie uns bei jedem Essen sehr kritisch, ob wir auch brav alles aufaßen..:-)

Viel schneller als gedacht war dann jedoch schon wieder Sonntag und damit hieß es: Kirche, Mittagsessen und Abschied nehmen, was weder uns und noch viel weniger den Mädchen gefiel. Aber der Abschied ist nicht für lang, denn nach dem schönen Tagen war Jacki und mir sofort klar, dass wir so ein Wochenende auch gerne mal ohne besonderen Anlass einplanen werden!

Die Kirche in OR ist etwas zugig..meine Jacke wurde gleich gebraucht :-)