Montag, 19. November 2012

Einen Höllentrip...


..erlebte ich im wahrsten Sinne des Wortes am Wochenende: Ich hatte selten gleichzeitig so viel Angst und so viel Spaß wie im Hells Gate National Park. Der Ausflug war nicht nur für Jacki und mich der erste richtig geplante Kurzurlaub sondern auch gleichzeitig unser Geburtstagsgeschenk für unsere Kollegin Susan.Mit Matatu fuhren wir also früh morgens in Nairobi los – ab dem Moment waren wir mehr als froh, Susan dabei zu haben, die problemlos den Abfahrtsort der Kleinbusse fand – und kamen nach ca. 2 Stunden in Naivasha Town an. Von da aus wurde das nächste Matatu gesucht, das uns zum Hell’s Gate bringen sollte. Hierbei mussten wir zwei Dinge feststellen:
1.       In Nairobi gehen sie dank vieler Straßenkontrollen sehr human vor und quetschen höchstens 4 Leute mehr in die 14-Sitzer. In Naivasha fanden wir uns mit 23 Erwachsenen und 3 Kindern in einem Auto wieder. J
2.       Wir kamen zwar an einem großen Schild des Parks an und stiegen glücklich aus, entdeckten dann aber leider das Kleingedruckte „2 km“ … und machten uns motiviert auf den Weg!


Am Gate hatten wir unglaublich Glück und kamen beide als Residants in den Park, obwohl uns dazu eigentlich einige Dokumente fehlen, und sparten damit mal eben insgesamt 40$.


Unser Guide informierte uns dann netterweise über unsere Reiseroute: 8 km zum Gorge, wo wir dann ca. 2 Stunden wandern und klettern, anschließend die 8 km zurück zum Gate.
Er selbst wirkte sehr resigniert, als wir ihm mitteilten, dass wir weder ein Auto haben noch Fahrräder mieten können J

Da sind Zebras!
Aber wir gingen tapfer voran und wurden direkt mit einigen Besuchern am Straßenrand belohnt!  Zebras, Antilopen, Gazellen, Warzenschweine, Affen, Giraffen und Büffel gesellten sich zu uns und unser Guide Andrew musste Susan bestimmt 20 x versichern, dass sie keinen Löwen sehen wird J





Am Gorge angekommen wusste ich dann auch ziemlich bald, warum sich der Park „Hells Gate“ nennt. Andrew führte uns zu Klippen und sagte nur „da gehen wir runter“. Ich dachte, das wäre ein Scherz! Ohne Ausrüstung die Steinwandern runterwandern fand mein Gehirn nicht so schön und auch Andrews Standartsatz „No no, this is a very easy part“ half mir wenig. Susans ging es genauso und so mussten Jacki und Andrew sehr viele „Seriously, I can’t!“ anhören, als wir andauernd Steine nach oben oder unten überwinden mussten.

Unten angekommen & alive  :-)

Hoch und runter, immer wieder :-)

Tapfere Kletterer, ganz müde
Letzlich schafften wir aber jede Hürde, ich bin nur einmal gefallen (Andrew klettert immer als erstes runter und fing mich auf) und wir waren mehr als stolz, als wir mit zitternden Beinen das Ende des Höllentrips erreichtern. Belohnt mit der dramatischen Landschaft und unserem eigenen Lob aufeinander J


Nach der Gorge-Wanderung, müde aber glücklich!
Belohnt wurden wir nach 2/8 km Rückweg auch mit einem Auto, was uns wie ein Lebensretter in der Wüste vorkam, denn unsere Beine sagten eindeutig „Nein“ und waren froh, nur noch die anderen 2 km vom Gate zur Straße zurücklegen zu müssen, wo wir uns erneut in ein – nur ein bisschen gequetschtes – Matatu „setzten“, das uns zum Fischermans Camp brachte.

Denn um noch ein bisschen mehr von der wunderschönen Landschaft um Naivasha zu haben, zelteten wir direkt am Lake, was ein wirklich schöner Abschluss unseres Kurztrips war.
Wir haben noch einmal die – nur durch das Röhren der Hippos gestörte – Ruhe genossen, bevor uns Nairobi am Sonntag mit altbekannten Stau, Staub und Lärm begrüßte J

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