Sonntag, 28. April 2013

Tschüß Laptop - Hallo Handy

Liebe Blog- und Rundbriefleser
Seit Mittwoch bin ich leider laptoplos, was meine Kommunikation mit euch etwas erschwert..
Der "Tod" des Laptops war ein ärgerlicher Unfall. Da wir letzte Woche das Ferienprogramm in Rongai gemanaget haben und oft dort übernachten, nahm ich meinen Laptop mit, weil sich die Kinder immer unglaublich über Filme freuen. Ironischerweise wäre es das letzte Mal gewesen, dass ich ihn mitgeschleppt hätte, da sich eine der Hausmütter jetzt einen Fernseher plus Dvd-Player zugelegt hat..:-)
Ende der Geschichte war, dass eins meiner Kleinsten auf meinem Schoß saß und sich so sehr auf den Film gefreut hat, dass sie aufgesprungen ist und den Laptop mit runtergerissen hat. Ihre Schuld ist es ganz sicher nicht, ich hätte besser aufpassen müssen!

Ich glaube, es fällt mir hier in Kenia fiel leichter, die Tatsache zu akzeptieren. Natürlich hoffe ich, die Daten retten zu können, aber auch ohne Laptop geht es mir hier nicht schlechter!
Vielleicht weil ich durch mein Handy immernoch das wichtigste sehen kann.
Vielleicht weil ich auf dem Rückweg von Rongai an Kibera - dem größten Slum - vorbeigefahren bin und mir dachte, dass ich einfach Luxussorgen habe.
Vielleicht weil ein Arbeitskollege das Ganze mitbekam und nur meinte: "Don't be sad, its just a Laptop. Give God a smile otherwise you will stuck in your thoughts" und er Recht hat.

Oder vielleicht weil es keine andere Möglichkeit gab. Als ich abends in Rongai auf dem Sofa lag und zwei Mädchen auf meinem Bauch fast einschliefen oder als ich es war, die schon fast schlief und eine der Älteren - in deren Zimmer ich schlief - dachte ich schliefe schon und mich nochmal richtig zudeckte, bevor sie das Licht ausmachte ... da wurde mir einfach klar, dass das meine Mädchen sind und ich ihnen nie etwas übel nehmen könnte und meinen Laptop noch 100 Mal mitgeschleppt hätte, wenn sie mich gefragt hatten.

Letztendlich bin ich Laptoplos, kann aber über mein Handy - etwas schwerer aber immerhin - bloggen. Deswegen würde ich euch bitten, öfter hierreinzuschauen, als auf neue Rundbriefe zu warten und das auch weiterzuerzählen!
Vielen Dank im Vorraus :-)
Eure Jane

1 Kommentar:

  1. Ich fiebere richtig mit, denn ich war auch vor 10 Jahren als Hebamme eine Zeitlang in Nakuru. Deine Einstellung zum Verlust des Laptops finde ich toll - da hat die Mentalität der Kenianer schon auf dich abgefärbt. Ich hoffe du erhälst es dir lange. Hier in Deutschland plagen einen ja immer so viele kleine Sorgen, z.B. habe ich einen günstigen Handyanbieter gewählt, der mir gestern den Saft abgedreht hat weil ich einen Rechnung nicht bezahlt habe. Man hab ich mich aufgeregt, aber in Kenia wäre man froh über so tollen Empfang wie hier. Alles relativiert sich irgendwie.

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