Freitag, 12. April 2013

Ostertage in Kenia


Als sich die Hausmütter aus Ongata Rongai beim letzten Teammeeting erkundigten, ob sie etwas mehr Geld haben könnten, um Ostern etwas Anderes als die täglichen Gerichte kochen zu können, wurde uns klar, dass es an den Feiertagen fast gar nichts Besonderes geplant war.
Zu Weihnachten gibt es jedes Jahr eine große Weihnachtsfeier mit Buffet, Kuchen und Spielen, aber Ostern wurde irgendwie übersehen. Das hängt wohl damit zusammen, dass Ostern in Kenia generell nicht so groß gefeiert wird.  Zwar sind Good Friday und Eastermonday auch hier Feiertag und natürlich gibt es am Ostersonntag einen Gottesdienst, aber eben auch nur einen – wie an jedem anderen Sonntag.
Doch da wir eine kirchliche Organisation sind, ist es schon ein bisschen schade, dass die Bedeutung von Ostern gar nicht so hervorgehoben wird. Jacki und ich entschlossen uns deswegen, unsere Ostertage mit den Kindern zu verbringen!

Das begann mit einem Eiermarathon! Während Jacki und ihre Besucher (über Ostern waren Jackis Schwester, ihre beste Freundin und deren Vater bei uns zu Gast) auf Safari waren, kochte und färbte ich über 60 Eier. Ich glaube, ich habe die gesamten Dukas (sehr kleine privat geführte Läden) in unserer Straße ausgekauft und bekam jedes Mal einen etwas irritierten Blick, wenn ich „alle Eier, die Sie haben“ verlangte. Jacki backte abends noch zwei Kuchen und die Besucher hatten noch kleine Schokoeier aus Deutschland dabei, so dass wir uns Sonntagmorgen vollgepackt auf den Weg machten – zum Glück mit Marys Auto. Denn Ostern ohne Gottesdienst zu starten, war für Jacki und mich undenkbar und so schleppten wir alle in die Kirche. Da fanden wir heraus, dass auch der amerikanische Pastor Mike mit seiner Frau, die ehrenamtlich im PLCC mithilft, später mit Saft und Muffins nach Rongai rausfahren würden, was uns gerade für unsere Mädchen sehr freute.

Und genau die freuten sich mindestens genauso, als sie uns schließlich kommen sahen und brachen in ein unglaubliches Wilkommensgeschrei aus. Nach einem wirklich leckerem Ostermittag – Pilau sogar mit Fleisch – und einigen Tänzen und Liedern der Mädchen für die Gäste, ging es dann ans Verstecken, denn Ostereier muss man sich nun mal verdienen!

Ostermittag Pilau


Eierverstecken im Green House

"Gefunden" :-)




Die Mädchen suchten häuserweise, sodass immer nur 12 auf einmal auf der Suche waren, während die anderen draußen warteten und für die glücklichen Finder applaudierten  Zu finden gab es für Jede ein echtes und ein kleines Schokoei und es war unglaublich schön mitanzusehen, wie sehr sich die Kinder freuten! Noch heute - 2 Wochen später - reden sie von dem Eiersuchen und den bunten Eiern - es war einfwirklich toller Tag, auch für uns!





Große Suche im Orange House

Die Schlage für ein kleines Kuchenstück (alle Bilder von Jacki, dankeschön :-))


Ostermontag fuhren wir dann ins Pangani House, denn da leben momentan sieben ältere Mädchen, die über Rongai leider vergessen werden. Doch nicht bei uns J
Mit Schokoeiern, Muffins und Pudding in den Armen wurden wir sehr lieb begrüßt und die Mädchen waren ganz begeistert dabei, den Pudding selber zu machen und anschließend mit uns zu essen.

Für manche mag es komisch klingen, dass wir an den Wochenenden und Feiertagen trotzdem oft bei den Kindern sind, aber wenn sie einem jedes Mal strahlend den ganzen Weg entgegenlaufe, uns umarmen und sich streiten, wer unsere Hand nehmen darf, wissen wir immer: So und nicht anders, es sind halt unsere Kinder.


1 Kommentar:

  1. Oooh :) das klingt alles so so schön man! Du fehlst hier so Maus :*

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