Montag, 1. Oktober 2012

Wageni wanakuja! - Die Gäste kommen!


Heute war ein  besonderer Tag im PLCC. Als Jacki und ich auf der Arbeit erschienen, rannten uns unsere Mädchen fast um und riefen immer wieder „Wageni watakuja!!“ (Die Gäste werden kommen). Die Gäste waren insgesamt zwei „Gruppen“ (einmal vier und einmal zwei Personen) aus unterschiedlichen Orten Deutschlands sowie eine Amerikanerin.
Schnell versuchten wir, mit den aufgeregten Kindern noch einige Songs und Tänze einzuüben, hierbei half uns mal wieder die kenianische Zeit. Denn selbst Deutsche können in Kenia natürlich nicht pünktlich sein und so kamen die Gruppen nicht wie angekündigt um 9:30 sondern um kurz nach 10:00.
Nach den Begrüßungsliedern von den Mädchen (und uns - wobei wir dabei wohl nicht mal halb so rhythmisch wie die Großen oder süß wie die Kleinen waren .. J) und einer Vorstellungsrunde von allen gab es Geschenke! Das absolute Highlight dabei waren drei Puppen für unsere drei Kleinsten.
Ich bin total froh über das Geschenk, weil das PLCC ja eigentlich erst Mädchen im Alter von mindestens fünf Jahren aufnimmt und die Spielsachen wie Puzzle, Kartenspiele oder Stifte auch eher auf die „Großen“ ausgelegt sind. Unsere Kleinsten können sich einfach noch nicht solange konzentrieren und jetzt haben sie endlich ein wirklich altersgerechtes Spielzeug bekommen und liefen damit stolz den ganzen durch die Gegend! Die Puppen wurden also direkt tief ins Herz geschlossen, was man aufgrund der Namenswahl vielleicht nicht gleich erkennen konnte:
Bebe und "Kind" :-)
Jane „Bebe, mtoto wako anaitwa nani?“ (Bebe, wie heißt dein Kind?)
Bebe „anaitwa mtoto“ (Es heißt Kind)
Wie liebevoll!J
Doch auch die anderen Kinder wurden berücksichtigt und können sich jetzt über viele neue Stifte, in allen Größen und Formen – unter anderem Wachsmalstifte, die wie Mäuse aussehen – freuen. Mäuse gab es auch zu essen, die von den Mädchen erst sehr (!) skeptisch beäugt, dann jedoch als essbar und lecker befunden wurden J
Wie? Mäuse zum Essen... :-)
Für mich war der Tag der total schön. Zum einen habe ich mich darüber gefreut, wie interessiert die Gäste waren - vor allen  ein paar der Deutschen konnten gar nicht aufhören, Jacki und mir Fragen zu stellen, die wir natürlich gerne beantwortet haben.

(Fragen gab es auch beim gemeinsamen Kaffeetrinken. Das war ein wirklich lustiges Gespräch, weil auf Suaheli, Englisch und Deutsch geredet wurde und meistens jeder einzelne gesagt Satz und jede Frage dann auch noch unbedingt in die anderen Sprachen übersetzt werden mussteJ)

 Zum anderen habe ich heute das erste Mal wirklich realisiert, wie sehr unsre Mädchen Vertrauen zu uns gefasst haben. Denn plötzlich waren die Gäste „die Fremden“ und ich hatte einen Haufen Kinder hinter mir, die sich an meinen Beinen festhielten, während sie gespannt die Gäste beobachteten, oder sich auf meinem Schoß verkriechen wollten. Das zu sehen, hat mich wirklich gefreut, weil mir so etwas immer wieder vor Augen führt, wie sehr man doch schon in Kenia angekommen ist und wie sehr es sich zu unserem neuen Zuhause bildet.

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